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Umfrage = Entscheidung?

Lesedauer ca. 3 Minuten

Ist eine Umfrage eine Entscheidung?

Die klare Antwort lautet: „Nein“!

Warum?

Mit einer Umfrage fragt ein Entscheider andere, eine Einschätzung abzugeben, um dann selbst zu entscheiden. Es handelt sich also um Input für den Entscheider. Es ist das, was auch im „Advice Process“ (siehe auch „Decision Making“ im [Laloux-Wiki]) geschieht: Jemand, der autorisiert ist, eine Entscheidung zu treffen, holt sich vorher die Meinung, Empfindungen, Ideen, Bedenken etc. von anderen ein. Und macht dies mittels Umfrage (tool-gestützt).

Wer könnten „die anderen“ sein?

In Module 1 von ask DAD haben wir ein paar typische Gründe für das Einbeziehen von „anderen“ aufgeführt und als Fragespiel modelliert:

  1. Komplexität: Wenn etwas nicht vollständig analysierbar ist, ist es ratsam sich der Intuition anderer zu bedienen.
  2. Betroffenheit: Wenn andere direkt und persönlich betroffen sind, ist ihr Blickwinkel sicher anders und damit erhellend.
  3. Kopplung: Wenn andere indirekt betroffen sind und sich die Entscheidung auf ihren Handlungen auswirkt, dann haben diese vermutlich ebenfalls Tipps zur Gestaltung des Lösungsraumes.

Wer ist der Entscheider?

Bisher war die Rede vom „Entscheider“ – für viele impliziert das, dass es eine einzelne Person ist (und für manche sogar, dass diese männlich ist).

Doch das muss nicht sein. Auch eine Gruppe kann gemeinsam entscheiden und sich von „anderen“ Input dazu holen.

Die oben aufgeführten Gründe sind damit auch gleichzeitig Kriterien dafür, ob man alleine oder in einer Gruppe entscheiden sollte.

Und warum ist nun eine Entscheidung etwas anderes als eine Umfrage?

Nun ja, eine Entscheidung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ergebnis bindend ist. Wenn ich also bei der berühmten Mittagsfrage meinen Kollegen in Slack, Teams oder wo auch immer eine Umfrage einstelle: „Zum Chinesen oder Italiener?“, dann ist das nur eine Fragen nach Vorlieben und es kann passieren, dass dann die eine Hälfte zum Chinesen geht und die anderen Pizza ist.

Wenn ich aber sage: „Ich gehe Eis holen, kann aber nur eine Sorte mitbringen – ihr müsste Euch gemeinsam entscheiden: Schoko oder Vanille“ – dann gibt es am Ende nur eine Eissorte für alle.

Eine Gruppenentscheidung ist also etwas anderes als eine Umfrage, weil die Entscheidung tatsächlich durch die befragte Gruppe passiert (faktisch eine Wahl) und das Ergebnis anschließend bindend ist.

Daher braucht es hier auch andere Tools als die üblichen „schnell mal im Chat eine Umfrage erstellen“.

Modul 2 von ask DAD ist genau darauf ausgerichtet. In einer Vorschlagsphase wird der Lösungsraum gemeinsam aufgemacht und diskutiert und in einer Bewertungs- oder Abstimmungsphase werden die Vorschläge bewertet und darüber die beste Alternative gewählt (im wörtlichen Sinne! Es findet ein Bewertungswahlverfahren Anwendung).


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